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© 2024 Tobias Theiler Photography
FineArt

Who We Are

Wer sind wir und was definiert uns? Eine komplexe Frage, der ich in meiner fotografischen Diplomarbeit für den Abschluss meines HF-Lehrgangs nachgegangen bin.

Der leuchtende, transparente Würfel steht als Symbol der Gegensätze, der das Bild in zwei Teile trennt. Argumentationen tauschen sich aus und eröffnen eine Diskussionsbasis, bei der es kein Richtig oder Falsch zu geben scheint. Durch seine Platzierung verleiht der Kubus dieser Thematik eine inhaltliche Botschaft. Zwei Seiten, eine Grenze, ob kulturell, politisch oder topografisch definiert sie, welcher Identität wir uns zuordnen sollen.

„Who We Are“ entstand in über 100 Arbeitsstunden angefangen bei der vertieften Ideensammlung über die Beschaffung der notwendigen Materialen bis hin zu den jeweils 6-stündigen Aufnahmezeiten on Location. Der Würfel mit einer Kantenlänge von je 2.5 Meter setzte ich vor grosse Herausforderungen. So wurde er an der ehemaligen innerdeutschen Grenze beinahe von einem Gewitter zerstört. Schon kleine Böen reichten aus, um beim Aufbau das Anbringen der Plastikblachen deutlich zu erschweren. Mit Pyrorauch, zwei LED-Lichtern und Farbfolien fing der Kubus jeweils in der Dämmerung an zu leuchten und verlieh der dokumentarischen Umgebung den konzeptionellen Inhalt.

Bild 01: Der Blick Richtung Norden trennt die Schweiz in zwei Teile. Eine fühlbare Grenze, die sich durch unterschiedliche Kulturen und Mentalitäten sichtbar macht. Der Fluss Saane als sinnbildlicher Graben, der die Frage aufwirft, inwiefern eine Sprache die Kultur beeinflussen kann. Ein Blick auf die Identität der Schweizer.

Bild 02: Zwei politische Systeme halbierten Deutschland im Jahr 1949 mit Ideologien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Alle DDR-Bürger haben Arbeit, der Staat sorgt – im Gegensatz der Bürger der BRD, seines Glückes eigener Schmid. Liberalismus oder Sozialismus, welches System ist das Richtige?

Bild 03: Eine Strasse, zwei Bezeichnungen und zwei Länder. Die Grenze läuft entlang von Wäldern, Feldern und Strassen. Die deutsche Exklave Büsingen am Hochrhein ist gänzlich von Schweizer Staatsgebiet umgeben. Einzig das Feld im Hintergrund scheint sich dem Grenzverlauf nicht unterordnen zu wollen. Doch auf dem Papier wird es gnadenlos in der Mitte halbiert.